erweiterung justizzentrum eisenstadt

mit bettina breschar, peter feichtinger und daniel walter | eisenstadt österreich

 

 

konzept und technik

  • der entscheidende ansatz des entwurfs ist die verlegung des eingangs der justizanstalt in den westen des areals. die zu schaffenden funktionen (besucherabteilung, freigänger, verwaltung …) in der justizanstalt sind im eingangsbereich der JA zu situieren und benötigen ausreichend platz, der sich nur im westen der anlage findet. so erreichen wir, dass die gesamte anlage der JA nur über einen einzigen torposten befahren bzw. betreten wird. das neue gerichtsgebäude platziert sich selbstverständlich neben dem derzeitigen jandesgericht und bildet zur straße das neue gesicht der gesamtanlage. die grundform des neuen bezirksgerichts lehnt sich an das landesgericht an. wir empfehlen eine aufstockung des straßenseitigen flügels des landesgerichts, da der derzeitige trakt keinen ausreichenden akzent im straßenbild darstellt. ebenso wird das gerichtsgebäude wird auch nur über einen eingang, welcher sich an der nördlichen straßenseite befindet, erschlossen.

 

energetisches konzept

  • der ansatz keine hafträume nach norden zu orientieren impliziert eine großzügig aufgefächerte architektur, die kompakt um einen zentralen erschließungskern rotiert. das energetische konzept nimmt durch ausreichende wärmeschutzmaßnahmen darauf rücksicht. die öffnungen werden im zellentrakt richtung süden etwas vergrößert, die parapete abgesenkt. der verwaltungsbauteil der JA und des gerichtsgebäudes wird mit innen liegenden lichtumlenksystemen für optimale arbeitsverhältnisse ausgestatten, und die sommerliche überhitzung so vermeiden. die vorgehängte fassade erleichtert die betonkernaktivierung. die verglaste eingangshalle weißt überwiegend nach norden, weshalb keine aufwendigen beschattungen erforderlich sind.

 

tragwerk

  • das tragsystem in den neubauteilen ist durch eine sehr einfache scheiben-platten-konstruktion gekennzeichnet. das gerichtsgebäude nimmt in seinen statisch wirksamen elementen den modularen raster der garage ganz selbstverständlich auf. dadurch wird keine besondere auswechslung zwischen den Untergeschoßen und den darüberliegenden funktionen notwendig.

 

städtebau

  • der besucherparkplatz im nordwesten des planungsgebietes, die haupterschließungsachse von westen und ein großes freies flächenpotential sind nur einige gründe für die verlegung der erschließung nach westen. der entwurf zeichnet sich durch eine klare nord-süd-trennung von gerichts- und justizgebäude aus. die neuen erschließung des planungsgebietes von nordwesten für das gerichtsgebäude und im westen für die justizanstalt ermöglichen eine großzügige und klare umstrukturierung der funktionen. der umbau ist auch bei laufendem betrieb möglich.

 

bezirksgericht

  • das neue gerichtsgebäude präsentiert sich dreigeschossig von der wienerstraße mit einer repräsentativen überhohen eingangshalle. diese bildet den verteiler zur staatsanwaltschaft im 1.OG, zum bezirksgericht im 2.OG und zum landesgericht im bestandsgebäude. ein großzügiger innenhof dient als belichtung für die nach innenorientierten büros, und für die verwahrstelle und die bücherei. In den zwei untergeschossen befindet sich die parkdecks für bedienstete des gerichts (Ebene -1) und der justizanstalt (Ebene -2) mit direktem ausgang.

 

justizanstalt

  • die justizanstalt präsentiert sich mit den vier flügeln eines windrades sehr luftig, die sich mit der neuen haupterschließung um eine zentraleplattform situieren. hier werden die verschiedenen funktionen miteinander verbunden mit blickbeziehungen und optimalen verkehrsströmen… die funktionen erschließen sich von westen mit den halböffentlichen funktionen, dem halbgesperre, und im inneren bereich zum gesperre im osten. der westflügel mit dem torposten im eingangsbereich, der besucherzone, verwaltung und der freigängerabteilung bildet den übergang mit küche undk antine zum gerichtsgebäude. auf strikte trennung zwischen beamte, besucherInnen und insassen wurde besonders geachtet, der zugang ins gesperre führt nur an der wache vorbei. das windrad zoniert freiflächen mit unterschiedlichen größen in verschiedene bereiche. ein eingangs- und zufahrtsbereich für besucher, im süden sport- und gartenflächen, im osten werkstätten mit überdecktem wirtschafts- und ladehof, im norden die anlieferung für diek üche und zu- und abgang von Insassen. in verschiedenen ebenen schließen sich die 5 Höfe an den zellentrakt um die wege für die insassen möglichst kurz zu halten. das bestandsgebäude integriert sich mit den neuen gebäudeteilen zu einem gesamtensemble, die fassade muss entsprechen adaptiert werden. das gerichtsgebäude präsentiert sich straßenseitig offen mit der großen verglasten halle. die übrigen fassaden sind raumhohe, vorgehängte felder. offene flächen mit fixverglasungen und dreh-kipp-Fflügel, und geschlossene mit vorgehängten faserzementplatten. diese fassade zieht sich auch über die verwaltungsgebäude der justizanstalt. die eigentlichen haftgebäude stellen sich mit einer schlichten verputzten fassade und fast raumhohen verglasten türelemente dar.

 

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