mit peter feichtinger | ottensheim österreich
konzept
ottensheim an der donau, 4500 bürgerInnen mit 20 bauernschaften und 130 betrieben, 60 vereinen, schloß und drahtseilfähre, ruderclub und radfahrerInnen, bekommt ein neues gemeindeamt und mehr. verwaltung als service, kundennah am hauptplatz, und durchmischt mit zahlreichen unterschiedlichen sozialen und kulturellen aktivitäten bildet ein lebendiges, vielfältiges angebot. zum mitmachen in verschiedensten räumlichen qualitäten wird eingeladen, mehrfach und vielseitig nutzbar, auch für nutzung außerhalb der amtsstunden. die gesellschaftsrelevante bedeutung des neuen gemeindezentrums im alten kern bedarf einer dynamischen architektur, unverwechselbar und einmalig, typisch für ottensheim an der donau.
städtebau
die beiden bestehenden häuser sollen in ihrem alten charme und charakter erhalten bleiben, und neues leben, kleine eingriffe machen ihre architektonisch reizvollen details, wie gewölbe und arkaden, besser sichtbar. ein innenhof wird zu einem sonnigem garten erweitert, der nördliche transluzent überdacht und mit sitzstufen zum sozialen treffpunkt und aktionsraum umgestaltet. ein wellenförmiger neubau (donau!) verbindet die beiden alten häuser, ist in form und anordnung aber deutlich abgesetzt. die hervorragende neue architektur in der linzerstraße öffnet sich zum hauptplatz und signalisiert aufbruch und bewegung. das straßengeschoß ist offen und einladend mit großzügigem, gedeckten zugangsbereich. der schwungvolle baukörper deckt bestehende brandwände ab, bleibt im bereich des innenhofs gusenleitnerhaus in allen geschoßen durchläßig, schließt aber die baulücke in der linzerstraße.
die alten hausgänge werden zu passagen umgestaltet, ein sonniges stiegenhaus verbindet horizontal und vertikal alle geschoße, auch mit lift, die transparenz artikuliert den gegensatz zum alten gemäuer des bestandes. die kalten dachräume bleiben unangetastet und bieten reserveflächen.
gusenleitnerhaus
an der ecke zum hauptplatz befindet sich das bürgerservice, darüber im ersten obergeschoß die bürgermeisterin und amtsleitung neben der finanzabteilung, die gangfläche ist als foyer gestaltet. hinter den arkaden am weg zum gemeindesaal liegt der bewußt größer gehaltene fraktions- und besprechungsraum. das café im gewölbe am wasserberg als kommunikationsraum sorgt für gesellschaftliches leben, im lokal an der linzerstraße neben der bushaltestelle kann der fotoclub die vorhandenen schaufenster nutzten.
altes amtshaus
ebenso am platz liegt der trauungssaal im schönsten raum des hauses, mit eigener garderobe und toiletten, und zugang in den garten. dieser kann auch für größere besprechungen, als treffpunkt oder versammlungslokal dienen und gemeinsam mit teeküche und sozialraum genutzt werden. im ersten geschoß liegt die bauabteilung, niveaugleich mit der allgemeinen verwaltung. der abbruch des südlichen anbaus mit flachdach und nachträglich ausgebrochenen fenstern ermöglicht die wiederherstellung der arkadenbögen und eine wesentlich bessere belichtung der innenräume. im geschoß darüber ist die tagesheimstätte für seniorInnen mit blick auf den platz untergebracht, die später in den neubau im ruhigen innenhof erweitert wird. das helle stiegenhaus führt einladend mit lift aus der passage nach oben und funktioniert als gelenk zwischen alt und neu.
neubau
der offene zugangsbereich dient als begegnungs- und wartebereich, führt stufenlos in die elternberatung im neubau, als zweitweg ins jugendzentrum hinunter, ins gemeindeamt im gusenleitnerhaus mit gedecktem innehof und direkt hinauf ins foyer vor dem gemeindesaal. die breite freitreppe ist wieder schanier zwischen alt und neu. die funktion des hohen saals bildet sich architektonisch in form und seiner exzentrischer lage ab, von der galerie blickt man beidseitig in die linzerstraße. in verlängerung des innenhofs bietet das foyer zugang auf eine terrasse, die vom gemeindesaal und von den seniorInnen in gleicher weise genutzt werden kann. im untergeschoß liegt das jugendzentrum mit terrasse und zugang zum garten, teils mit abgesenkten veranstaltungsräumen um lärmbelästigung zu vermeiden.
stellplätze
die stellplätze wurden auf ein notweniges minimum beschränkt, radstellplätze aber ausreichend vorgesehen, fehlende stellplätze müssen im umfeld geschaffen werden. auf der grundstücksbreite des wettberbgebiets sind stellplätze nur einhüftig und damit sehr unwirtschaftlich unterzubringen, außerdem sollte die ruhige gartenlage nicht durch parkende autos beeinträchtigt werden. eine werkstätte für behinderte menschen mit 300m² benötigt eine bessere zufahrtmöglichkeit und sollte daher auf einem anderen, vielleicht weniger zentralem grundstück untergebracht werden.