innsbruck österreich
der innerstätisch gelegene bauplatz ist sehr gut an das öffentliche verkehrsnetz und somit an stadtzentrum angebunden. dieser befindet sich an der schnittstelle zwischen dem wohngebiet des blocksaggen und der kleinstrukturierten bebauung gegenüber der sill. zwischen der bahntrasse und der sill hat in den letzten Jahren eine deutliche verdichtung in richtung wohnbebauung stattgefunden. dies setzt sich auf dem projektgebiet weiter fort und bildet inmitten des stadtgebiets einen weiteren hochpunkt.
ohne die gesamte bauplatzfläche kleinstrukturiert verbauen zu müssen, zwingt die hohe wohnungsanzahl zu einer „dichten“ bebauung. da die bestehende vertikalbebauung aus den 60er jahren eine weitere betonung der „vertikalität“ an diesem standort zulässt, ist die neue vertikale bebauung eine adäquate antwort darauf. die ineffizienten zweispänner, die mit ihrer großen scheibenwirkung eine doch sehr unangenehme präsenz aufweisen, werden durch zwei, im grundriss quadratischen gewähltem baukörper, deutlich relativiert.
einerseits bildet der bestehende östliche doppelturm eine von der straße aus undefinierten außenraum, andererseits sind die bisherigen zugänge zu den hauseingängen durch die PKW-parksituation denkbar unattraktiv. durch den knapp an die bienerstraße herangerückten neuen höheren baukörper wird diese grundstücksecke deutlich akzentuiert. außerdem werden durch die neugestaltung der gesamten außenanlage die bestehenden und die zukünftigen bauten außenräumlich zusammengefasst. durch die leicht aus dem bestandsniveau herausgehobene stellung der neubauten wird der jeweilige eingang, vom fußgängerverkehr (eventuell auch richtung der geplanten s-bahnhaltestelle), etwas „privater“ gestaltet. durch die fast 45°, aus der nordrichtung, gedrehten baukörper kann man einfach alle vier gebäudeseiten mit wohnungen besetzten ohne reine nordwohnungen in kauf nehmen zu müssen.
da die neuen hochhäuser im gegensatz zu den bestehenden wohnbauten keine besondere scheibenwirkung aufweisen, verändert sich die beschattung nicht wesentlich von der bestandssituation.
die stetige bauliche verdichtung in den städten bringt immer einen schwund an kostbaren grünräumen mit sich. die für den entwurf gewählte vertikale fassadenbegrünung soll selbst für innsbruck eine antwort auf diese situation geben. begrünte fassaden erhöhen die lebens- und aufenthaltsqualität in dem bestehenden stadtquartier und sind auch aus ökologischer sicht äußerst sinnvoll. die fassade soll zusätzlich als ein „vertikaler garten“ verstanden werden. in dem wissen, dass nicht alle parteien dieses angebot nutzen werden, soll die fassadenbegrünung so ausgelegt sein, dass kleinere und größere lücken entstehen können.
die entfluchtung der beiden hochhäuser, mit je einem weit über 22 m liegendem fluchtniveau, erfolgt über ein sogenanntes „new yorker treppenhaus“. in diesem winden sich zwei voneinander völlig unabhängig verlaufenden stiegenläufe, die von jedem geschoß erreichbar sind, ineinander verschlungen bis zum angrenzenden gelände. dort werden sie direkt ins greie geführt. der notausgang aus der tiefgarage wird ebenso hier ins freie geführt. weitere notausgänge aus der tiefgarage werden so platziert, dass diese zu den bestehenden hauseingängen führen.
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